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Gesundheitsminister Holetschek: „Wir müssen den Strukturwandel jetzt selbst gestalten“

Geschrieben von khgmbhadmin | 01.12.2022

 

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek begrüßt und unterstützt die Pläne zur Schaffung eines Zentralkrankenhauses im Landkreis Weilheim-Schongau. Bei einem Besuch im Krankenhaus Schongau betonte er: „Der Plan zur Zusammenlegung der Kreiskliniken Weilheim und Schongau ist für alle Beteiligten die Chance, den unumgänglichen Strukturwandel in der stationären Versorgung selbst zu gestalten.“ Wer diese Chance verstreichen lasse, liefere sich der Gefahr eines nicht steuerbaren sogenannten kalten Strukturwandels aufgrund personeller und wirtschaftlicher Zwänge und dadurch bedingter Schließungen aus.

Holetschek ergänzte: Eine Zusammenlegung kleiner Krankenhäuser ist für die medizinische Versorgung der Bevölkerung auf Dauer und insgesamt betrachtet kein Einschnitt, sondern eine Verbesserung, wenn man es richtig anpackt. Dabei will ich als Gesundheitsminister unterstützen.“

 

Presseinformation:

Schongau, 30.11.2022. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstützt die Pläne zur Bündelung der stationären Krankenhausversorgung im Landkreis Weilheim-Schongau.

Mit Blick auf den für den 4. Dezember angesetzten Bürgerentscheid betonte der Minister: „Land, Kreis und Träger sind bereit, gemeinsam anzupacken, und die stationäre Versorgung im Landkreis zukunftsfest zu machen. Ich begrüße das Projekt, die beiden bestehenden Kreiskliniken in Weilheim und Schongau zu einem modernen und starken Zentralklinikum mit guter Erreichbarkeit für alle zusammenzuführen. Deshalb rufe ich die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Weilheim-Schongau auf, sich die aktuellen und künftigen Herausforderungen im Bereich der Krankenhausversorgung ungeschminkt vor Augen zu führen und ihr Votum beim Bürgerentscheid am Blick in die Zukunft auszurichten. Ein Festhalten an der vermeintlich guten alten Zeit ist keine tragfähige Basis für die Gestaltung der Zukunft.“

Landrätin Andrea Jochner-Weiß sagte: „Mir geht es in meiner Funktion als Landrätin und Aufsichtsratsvorsitzende, aber auch als Mensch und Mutter mit großer Familie und vielen Bekannten und Freunden in unserem schönen Landkreis, um die langfristige Sicherung einer kommunalen Gesundheitsversorgung auf medizinisch höchstem Niveau.“

Thomas Lippmann, Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH im Landkreis Weilheim-Schongau, ergänzte: „Um genau dieses Ziel nachhaltig zu erreichen und für den Bürger zu sichern, müssen wir unsere ärztlichen und pflegerischen Ressourcen bündeln, mit der besten Infrastruktur und optimalen Abläufen in einem neu zu schaffenden Zentralklinikum.“

Das angestrebte Zentralkrankenhaus Weilheim-Schongau könnte – vorbehaltlich der konkreten Standortwahl durch den Landkreis als Klinikträger – über 300 vollstationäre Betten, mit zusätzlichen teilstationären Plätzen und weiteren Betten für die geriatrische Rehabilitation bekommen.

Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hatte sich nach ebenso intensiven wie konstruktiven Gesprächen über das medizinische Konzept und den Zuschnitt des neuen Krankenhauses in den vergangenen Monaten, bis zur formalen Feststellung des Bürgerentscheides, mit der Klinikleitung auf diese Größenordnung verständigt. Die endgültige Entscheidung setzt aber die Festlegung des konkreten Standorts für ein Zentralklinikum durch den Krankenhausträger voraus. Die Versorgung soll unter anderem mit den Fachrichtungen Chirurgie, Innere Medizin, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Urologie breit aufgestellt sein.

Das Krankenhaus Weilheim hat derzeit 169 Betten, das Krankenhaus Schongau 163. Beide Einrichtungen waren vor der Corona-Pandemie zu je knapp 80 Prozent im Jahr 2019 ausgelastet. Träger beider Kliniken ist die Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau.

Ein Bürgerbegehren setzt sich für den Erhalt der beiden Einzelstandorte ein. Für einen Erfolg des Bürgerbegehrens müssen mindestens zehn Prozent der rund 110.000 Stimmberechtigten mit „Ja“ abstimmen.

Holetschek erläuterte: „Die Krankenhäuser in der Fläche müssen langfristig ihre Versorgungsangebote konzentrieren, um die steigenden Qualitätsanforderungen zu erfüllen und sich auf den Personalmangel einzustellen, der alle Bereiche bedroht. Dafür brauchen sie große, leistungsfähige Strukturen, die ein breites Spektrum der Versorgung abdecken. Das gilt nicht nur, aber auch für den Landkreis Weilheim-Schongau.“

Der Minister fügte hinzu: „Die Entscheidung über eine Zusammenlegung der Kreiskliniken Weilheim und Schongau ist für alle Beteiligten die Chance, den unumgänglichen Strukturwandel in der stationären Versorgung selbst zu gestalten. Wer diese Chance verstreichen lässt, liefert sich der Gefahr eines nicht steuerbaren sogenannten kalten Strukturwandels aufgrund personeller und wirtschaftlicher Zwänge und dadurch bedingter Schließungen aus. Es gibt bereits mehrere Beispiele für erfolgreiche Strukturstraffungen in Bayern, unter anderem in der nördlichen Oberpfalz und in den Landkreisen Neu-Ulm, Freyung-Grafenau, Cham oder          Main-Spessart. Eine Zusammenlegung kleiner Krankenhäuser ist für die medizinische Versorgung der Bevölkerung auf Dauer und insgesamt betrachtet kein Einschnitt, sondern            eine Verbesserung, wenn man es richtig anpackt. Dabei will ich als Gesundheitsminister unterstützen.“

 

Über die Krankenhaus GmbH

Die Krankenhaus GmbH stellt mit ihren Einrichtungen die Gesundheitsversorgung im Landkreis Weilheim-Schongau sicher. Von der Akutversorgung im Notfall bis zur hoch spezialisierten Medizin erhalten die Patientinnen und Patienten eine für sie optimale Diagnostik und Therapie. Dank exzellenter Fachärzte, empathischer Pflege und modernster Medizintechnik können auch Schwerstkranke nach modernen medizinischen Methoden behandelt werden.

Mein Krankenhaus 2030 hat es sich zur Aufgabe gemacht, von der jungen Familie bis zu den älteren Menschen diese einzigartige Qualität medizinischer Versorgung zu erhalten.