„Auch Ihr Inneres braucht mal Streicheleinheiten.“


Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang | Chefarzt

DARMKREBS

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Wird die Diagnose Darmkrebs gestellt, ist dies erst einmal ein Schock. Das "Gute" an dieser Krebssorte ist jedoch, dass die Heilungschancen, wenn der Krebs noch nicht auf andere Organe übergegangen ist, gut stehen. Dies liegt daran, dass er im Zuge der Darmkrebs-Vorsorge oft früh erkannt wird.

Wie Darmkrebs im Einzelnen behandelt wird, hängt vom Krankheitsstadium und der Lage des Tumors ab. In jedem Fall wird der Darmtumor im Zuge eines chirurgischen Eingriffs entfernt. Strahlen- und/ oder Chemotherapie sind zusätzlich notwendig je nach Stadium des Krebses bei der Diagnose. Die Prognose fällt in vielen Fällen äußerst positiv aus, da die Heilungschancen sehr gut sind, wenn der Darmkrebs früh erkannt wird.

 


 

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Darmkrebs ist eine gefährliche Krankheit, die sorgfältig diagnostiziert und behandelt werden muss. Dies geschieht häufig interdisziplinär:

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Was ist Darmkrebs?


Unter der Bezeichnung Darmkrebs werden bösartige Tumore im Darm verstanden. Da jedoch mehr als 95 Prozent der Darmtumore im Dickdarm auftreten, bezieht sich der Begriff Darmkrebs auf Karzinome in diesem Darmabschnitt.



Dabei unterscheidet der Mediziner je nach Lage zwischen

  • Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs)
  • Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs)



Mit dem Begriff kolorektales Karzinom werden Krebserkrankungen im Blinddarm (Caecum), Grimmdarm (Colon) und Enddarm (Mastdarm, Rectum) zusammengefasst.

 

Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie bietet Ihnen ein breites diagnostisches und therapeutisches Spektrum. Im Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie verfügen wir über vielfältige Behandlungsmöglichkeiten der inneren Organe (z.B. Galle, Leber, Magen, Milz, Darm und Thorax (Brustkorb)) und Weichteile. Durch die moderne Ausstattung der Klinik und die hohe Kompetenz der Mitarbeiter werden viele Operationen im minimal invasiven Verfahren (Schlüsselloch-Chirurgie) oder roboter-assistiert durchgeführt, welche eine schnelle Heilung unserer Patienten ermöglicht. Für alle Eingriffe stehen uns und damit Ihnen modernste Geräte und Instrumente zur Verfügung, seit 2020 auch der da Vinci Xi Roboter.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang

Chefarzt |Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

 

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Die Klinik für Innere Medizin Schongau bietet das gesamte Spektrum internistischer Behandlungen an. Arbeitsschwerpunkte sind die Therapie von Erkrankungen des Verdauungstrakts (Gastroenterologie) und der Leber, des Kreislaufsystems (Kardiologie) sowie die Behandlung und Betreuung von Schlaganfallpatienten in der Schlaganfalleinheit. Zudem ist unser Team spezialisiert auf internistische Intensivmedizin, Lungenerkrankungen (Pneumologie) und Nierenerkrankungen (Nephrologie) .

Neben dem Anspruch, immer die höchste medizinische Qualität zu garantieren, legen die Ärzte und Pflegekräfte großen Wert auf einen persönlichen Umgang mit den Patienten. Denn die langjährige Erfahrung zeigt, wie wichtig und heilungsfördernd ein enges, vertrauensvolles Verhältnis zwischen medizinischem Personal und Patient ist.

Die enge Zusammenarbeit mit den Spezialisten aus den unterschiedlichen Fachbereichen ermöglicht eine optimale Versorgung unserer Patienten. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Schongauer Bauchzentrum. Hier arbeiten Internisten mit den Spezialisten der Viszeralchirurgie zusammen, um die beste Behandlung im Sinne des Patienten zu ermöglichen.

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Dr. Jochen Dresel

Chefarzt | Innere Medizin im Krankenhaus Schongau

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Was löst Darmkrebs aus?


Was Darmkrebs genau auslöst, konnte bislang noch nicht abschließend geklärt werden. Allerdings ist die Entstehung sehr gut erforscht. So konnte festgestellt werden, dass sich ungefähr 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen aus einem gutartigen Darmpolypen (Wucherungen der Darmschleimhaut) entwickeln. Die Entwicklung findet aber nicht von heute auf morgen statt, sondern kann rund zehn Jahre dauern und wird als Adenom-Karzinom-Sequenz bezeichnet.

Dabei kommt es während der Zellteilung zu Übertragungsfehlern, welche zu Mutationen, also zu Veränderung der Erbsubstanz, führen. Als kritisch werden solche Mutationen an Genen bezeichnet, die das Wachstum der Zelle kontrollieren und steuern. Kommt es zum Verlust dieser Kontrolle, teilt sich die Zelle häufiger. Da sich in der Folge auch die von ihr abstammenden Zellen öfter teilen, vermehren sich diese Zellen unkontrolliert, und der Krebstumor entsteht.

Welche äußere Faktoren aus gutartigen Polypenzellen Krebszellen werden lassen, ist noch nicht abschließend erforscht. 



Allerdings begünstigen verschiedene Umwelteinflüsse die Zellmutationen:


  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Mangel an Sonne
  • chemische Stoffe in der Nahrung
    (z. B.: Nitrat im Trinkwasser)
  • Ernährungsfehler
    (übermäßige Kalorienzufuhr, Alkohol, fett- und fleischreiche Kost, geringer Gehalt an Ballaststoffen)
  • Alter
    (ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko)
  • Darmpolyp
    (Neubildung von Darmpolypen nach einer Entfernung)


 

Weitere Risikofaktoren, die als Darmkrebs-Ursachen bezeichnet werden können, sind:

  • genetische Prädisposition
    (Darmkrebs in der Familie; etwa ein Drittel der Darmkrebsfälle)
  • familiäre adenomatöse Polyposis
    (FAP; seltene Erkrankung; Bildung von Darmpolypen bereits in jungen Jahren)
  • Lynch-Syndrom
    (hereditäres, nicht-polypöses Kolonkarzinom, kurz HNPCC, häufigste Form von "erblichem" Darmkrebs)
  • Colitis ulcerosa
  • Morbus Crohn
  • Diabetes mellitus Typ 2

 

 

Darmkrebs-Symptome


Da sich ein Darmkrebstumor schleichend entwickelt, kommt es zu keinen spezifischen Darmkrebs-Anzeichen oder frühen Alarmzeichen des Körpers. 

 



Es gibt jedoch verschiedene Symptome, die in Verbindung mit Darmkrebs stehen können und abgeklärt werden sollten:

  • Blut im Stuhl
  • Ausscheidung von Blut oder Schleim beim Stuhlgang
  • Durchfall und Verstopfung treten im Wechsel auf
    (paradoxe Diarrhö)
  • bleistiftdünner Stuhl
  • zwingender Stuhldrang ohne Entleerung
  • häufiges Auftreten von Übelkeit
  • Völlegefühl und Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit, starke Abgeschlagenheit
  • auffälliger Leistungsabfall
  • unbeabsichtigter Gewichtsverlust
  • Blässe, Blutarmut



Treten die typischen Darmkrebs-Symptome wie

  • Bauchschmerzen in Kombination mit Blähungen
  • Stuhlunregelmäßigkeiten oder
  • sichtbare Blutauflagerungen

auf, ist die Krebserkrankung oft schon weit fortgeschritten.

 

 

 

 

 

 

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Wie wird Darmkrebs festgestellt?


Im Rahmen der Darmkrebs-(Früh-)Erkennung werden folgende Untersuchungsmethoden angewendet:

 

 

Wie wird Darmkrebs behandelt?

 



Die Behandlung von Darmkrebs vollzieht sich in der Regel in zwei Schritten:

  • Entfernung des Tumors
  • Nachsorge

 

Von einer multimodalen Therapie spricht der Mediziner, wenn die Operation (Entfernung des Tumors) mit einer Chemotherapie und/oder Strahlentherapie kombiniert wird. Kommt es vor dem operativen Eingriff zu einer Chemotherapie, wird von einer neoadjuvanten Behandlung gesprochen. Ziel ist es, den Tumor zu verkleinern ("downstaging" oder "downsizing"), um ihn besser entfernen zu können. Erfolgt die Chemotherapie nach der OP, sollen damit Krebszellen bekämpft werden, die im Körper verblieben sind, weil sich beispielsweise nicht der gesamte Tumor herausoperieren ließ.

 

 

 

Entfernung des Tumors

Da bei Darmkrebs der Tumor entfernt werden muss, kommt es zu einem operativen Eingriff. Dieser kann offen, minimalinvasiv oder nach der DaVinci-XI-OP-Methode erfolgen.



Offene OP mit großem Bauchschnitt

Bei einer offenen Operation wird zwischen verschiedenen Herangehensweisen unterschieden. Ist das Ziel die Heilung des Darmkrebses, wird die OP kurativ genannt. Geht es rein um die Linderung von Beschwerden, wird von einer palliativen Operation gesprochen, um beispielsweise einem Darmverschluss vorzubeugen. Da bei Letzterer die Heilung nicht im Vordergrund steht, spielt sie bei der Behandlung von Darmkrebs eine untergeordnete Rolle.

 


Kurative Operationen

Bei der Vorgehensweise wird zwischen radikalem und lokalem Vorgehen unterschieden.



Bei einer radikalen Operation wird

  • der Tumor plus
  • umliegendes, gesundes Gewebe entfernt.


 

Handelt es sich um eine lokale Tumorentfernung, wird zwar auch der Tumor plus gesundes Gewebe entfernt, aber nur ein dünner Randsaum als Sicherheitsabstand. Das umliegende Gewebe wird nicht angetastet. Daher kann ein lokaler Eingriff nur durchgeführt werden, wenn der Tumor in einem frühen Krebsstadium entdeckt wird und wenn er klein und wenig aggressiv ist.

 

 

Radikaler Eingriff

Da die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls bei der lokalen Tumorentfernung größer ist, werden die meisten Darmkrebstumore radikal operiert. Wie groß das zu entfernende Darmstück ist, kann oft nicht vorhergesagt werden, da die genaue Lage des Tumors erst bei der Operation festgestellt wird. Der Darmtumor selbst wird bei der OP nicht berührt ("No-Touch-Technik"), damit er nicht zerbricht oder aufreißt, wodurch sich die Krebszellen in der Bauchhöhle verteilen können.

 



Zur Entfernung kommen bei einer radikalen Operation

  • der Tumor plus
  • die zugehörigen Blutgefäße, Lymphbahnen und Lymphknoten

 



Der Sicherheitsabstand zum gesunden Darm beträgt auf beiden Seiten des Tumors mindestens zehn Zentimeter. Damit der Dickdarm nach der Operation wieder funktioniert, werden die beiden Teilstücke an den Enden zusammengenäht (Anastomose). Zu einer Entfernung des gesamten Dick- und Mastdarms kommt es bei Patienten mit sehr hohem Darmkrebsrisiko. Das Anlegen eines künstlicher Darmausgangs ist eher selten und wird, wenn möglich vermieden.

 

 

DaVinci-XI OP-Methode

Bei dieser Methode kommt ein sogenannter OP-Roboter zum Einsatz, aber keine Sorge operieren tut auch hier die Ärztin / der Arzt. Der Vorteil ist jedoch, dass ein äußerst genaues Bild vom Darminneren erzeugt werden kann. Dies ist besonders entscheidend, wenn der Tumor im Enddarm sitzt, da sich in dieser Region auch andere wichtige Nervenbahnen - wie zum Beispiel für die Blasen-, Schließmuskel und Sexualfunktion - befinden. Durch das exaktere Bild kann noch präziser operiert werden, was dazu führt, dass diese Nervenbündel mehr geschont werden.

 

 

Endoskopische Vollwandresektion

In ganz frühen Phasen der Entartung gutartiger Darmpolypen kann auch eine Entfernung des Tumorgewebes im Rahmen einer Darmspiegelung möglich sein. Dies ist für den Patienten ein sehr schonendes Verfahren, da er sich lediglich einer Koloskopie unterziehen muss, die im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes durchgeführt wird.

 

Darmkrebs Nachsorge


Ein zusätzlich wichtiger Bestandteil der Darmkrebsbehandlung ist die regelmäßige Nachsorge. Denn sie ermöglicht es,

 



  • einen örtlichen Rückfall (Tumorbildung an derselben Darmstelle),
  • Metastasen oder einen Zweittumor (neuer Darmtumor an einer anderen Stelle)



frühzeitig zu erkennen. Nachsorge-Untersuchungen sind:



  • regelmäßige Darmspiegelungen
  • Kontrolle des Tumormarkers CEA
    (Laboruntersuchung)
  • Ultraschallkontrolle des Bauchraumes
    (Sonographie des Bauchraumes, erkennen von Metastasen in der Leber, der Milz, den Nieren und der Bauchspeicheldrüse)
  • Computertomographie (CT)
    (erkennen von Metastasen in Lunge und Leber)
  • Röntgen-Thorax
    (Röntgenbild des Brustkorbs zum Aufspüren von Metastasen in der Lunge)


 

 

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Darmkrebs-Vorsorge: ab wann und wie oft?


Da sich ein Darmkrebstumor langsam und unbemerkt entwickelt, ist die Darmkrebs-Vorsorge ein entscheidender Faktor bei der Früherkennung von Darmkrebs. Wann und wie oft die Vorsorgeuntersuchungen stattfinden, hängt vom Risiko einer Erkrankung ab.

Für Personen mit erhöhtem Risiko, wenn beispielsweise eine familiäre Vorbelastung gegeben ist oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung vorliegt, wird empfohlen, schon in jüngeren Jahren mit der Darmkrebs-Vorsorge zu beginnen. Ist bereits einmal ein Darmpolyp entfernt worden, sollten die Nachfolgeuntersuchungen in jedem Fall eingehalten werden.

Personen ohne erhöhtes Risiko sollten ab dem Alter von 50 Jahren zur Darmkrebs-Vorsorge gehen. Die deutschen gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten im Rahmen der Darmkrebs-Vorsorge


 

  • für Männer und Frauen ab 50 für jährlich einen Stuhltest auf verstecktes Blut (Okkultbluttest) und die Austastung des Mastdarms,
  • für Männer ab 50 und Frauen ab 55 eine Darmspiegelung.

 



Bleibt die Darmspiegelung unauffällig, kann nach zehn Jahren eine weitere zur Darmkrebs-Vorsorge in Anspruch genommen werden.

 

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Wie kann man Darmkrebs vorbeugen?


Die einfachste Möglichkeit, das Risiko für Darmkrebs zu reduzieren, ist, auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Dazu gehören beispielsweise weniger rohes rotes Fleisch, Fett oder Alkohol. Zudem sollten Sie für ausreichende Bewegung sorgen, auf Ihr Gewicht achten und mit dem Rauchen aufhören.

Nicht zu vergessen ist die regelmäßige Darmkrebsvorsorge ab einem Alter von 50 Jahren. Bei Patientinnen und Patienten mit HNPCC wird diese bereits ab dem 25. Lebensjahr, bei FAP-Betroffenen schon ab einem Alter von zehn Jahren empfohlen.

 

Fakten-Check

 

  1. Darmkrebs-Vorsorge ab einem Alter von 50 Jahren
  2. auf Darmkrebs-Anzeichen wie zum Beispiel Veränderungen des Stuhls achten
  3. Darmspiegelung ist die wichtigste Untersuchung zur (Früh-)Erkennung
  4. Darmkrebs gilt bei rechtzeitiger Erkennung als heilbar
  5. Operationen zur Tumorentfernung gelten als komplikationsarm
  6. Darmkrebs-Vorbeugung: auf einen gesunden Lebensstil achten