Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang | Chefarzt
„Das Ziel der Akutgeriatrie ist die Überwindung der akuten Erkrankung und die Stärkung der Selbsthilfefähigkeit.“
Dr. Sebastian Mühle | Chefarzt Akutgeriatrie
Liebe Patientin und lieber Patient,
alt werden bedeutet manchmal, sich vielen Herausforderungen stellen zu müssen. So nimmt die Mobilität ab, es kommt zur Abnahme der Selbsthilfefähigkeit, im schlimmsten Fall zu einem Verlust der Selbstständigkeit. Häufig bestehen mehrere Krankheiten gleichzeitig, die den funktionellen Zustand nochmals verschlechtern können.
Die Akutgeriatrie als Teil der Altersmedizin befasst sich mit genau diesen Problemen und richtet sich an diejenigen Patienten, welche eine akute Erkrankung entwickelt haben und dadurch Ihre Selbsthilfefähigkeit / Mobilität verloren haben.
Akute Erkrankungen können z. B. sein:
akute Herz- oder Nierenschwäche, Infektionen wie Lungen- oder Blasenentzündungen, neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle oder M. Parkinson, Blutdruck- oder Blutzucker Entgleisungen. Aber auch eine postoperative Betreuung z.B. nach Frakturen kann den Heilungsprozess unterstützen und zum Teil verkürzen.
Ziel der Akutgeriatrie ist es:
Hierfür steht ein Team aus verschiedenen Berufsgruppen zur Verfügung, welches durch einen multiprofessionellen Ansatz alle Bedürfnisse betagter, akut erkrankter Patienten abdeckt.
Speziell geschulte Ärzte – die Geriater – sind die Spezialisten für die Behandlung sehr alter Menschen. Denn der Organismus eines 90-Jährigen funktioniert anders als der eines 30-Jährigen. Wegen der komplexen Situation älterer Patienten nutzen Geriater zusätzlich zu den klassischen ärztlichen Untersuchungsmethoden das geriatrische Assessment, um alterstypische Mehrfacherkrankungen, körperlich- funktionelle Defizite, aber auch mentale und psychische Probleme sowie das soziale Umfeld des Patienten abzubilden.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse kann der Arzt die multiprofessionelle Therapie planen und überprüfen. Das Ziel des Geriaters ist es, die geriatrischen Patienten zu identifizieren, dem funktionellen Abbau und der Beeinträchtigung des gesamten Organismus entgegenzuwirken und das bisherige Niveau an Autonomie zu erhalten oder wiederherzustellen.
Im Zentrum unserer Pflege steht der ältere Mensch mit seinem Selbstpflegebedarf, seinen Lebensaktivitäten und funktionellen Gesundheitsverhaltensmustern. Treten in diesen Bereichen Störungen oder Verluste auf, setzen wir mit der aktivierenden therapeutischen Pflege dort an, wo fachliche Pflege erforderlich ist. Wir fördern aktiv und kompensieren den Handlungsablauf der Selbstpflege.
Die Alltagskompetenzen zu erhalten oder wiederherzustellen unter Miteinbezug der pflegenden Angehörigen, verleihen unseren Patienten das Gefühl der Zugehörigkeit, Unabhängigkeit und Sicherheit. Wir laden unsere Patienten ein, die Teilhabe am sozialen Leben aufrechtzuerhalten durch aktiven Mittagstisch, Veranstaltungen oder Schulungsangebote. Somit nehmen wir aktiv Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden unserer Patienten.
Gemeinsam und zielorientiert setzen wir im interdisziplinären Team die aktivierende Pflege um und berücksichtigen somit die Selbstbestimmung unserer Patienten und den Respekt und die Würde vor dem Alter.
Wir werden Ihnen helfen, wieder zu Ihren eigenen Kräften zu finden. Dabei sind unsere Therapieangebote perfekt aufeinander abgestimmt und individuell für Sie ausgewählt. In engster Zusammenarbeit arbeiten Physiotherapeuten und Ergotherapeuten an Ihrem Bett und sind für Sie auf der Station direkt ansprechbar.
Auf Grundlage international anerkannter Verfahren werden Ihre aktuellen Fähigkeiten, Einschränkungen und besonders auch Zielvorstellungen erfasst. Wir berücksichtigen dabei Ihre Gewohnheiten, Persönlichkeitsmerkmale, Biographie und Ihr gewohntes soziales Umfeld. Entsprechend wird für Sie dann ein passender, individueller Behandlungsansatz besprochen und sinnvolle Therapiemaßnahmen werden festgelegt. Durch unsere engmaschige, fachgerechte Begleitung und unser alltagsorientiertes Training werden Ihre vorhandenen Fähigkeiten täglich trainiert und weiter ausgebaut.
Sie werden angeleitet, ihre eigenen Stärken und Grenzen zu erkennen, Risiken zu vermeiden und mehr Sicherheit im Alltag zu erlangen (z.B. Training zur Sturzprophylaxe). Ihre Angehörigen werden wir bei Bedarf und auf Anfrage gerne in unsere Therapie miteinbeziehen. Für Fragen rund um die Themen z.B. Training, Hilfsmittelversorgung, Angehörigenanleitung, Wohnraumanpassung, ambulante therapeutische Versorgung etc. kommen Sie bitte direkt auf unsere Therapeuten zu.
Therapieleistungen
Logopädie unterstützt bei Schluckstörungen, die im Rahmen des Alterungsprozesses oder bei bestimmten Erkrankungen auftreten können. Nach eingehender Diagnostik kann durch eine passende Kosteinstufung und mit entsprechenden Kräftigungsübungen das Risiko einer Mangelversorgung, aber auch einer Entzündung der Lunge verringert werden. Angehörige können in die Therapie miteinbezogen werden und Beratung für die sichere Nahrungsaufnahme und die Auswahl der geeigneten Speisen erhalten.
Auch bei Sprachstörungen (Aphasien) und Sprechstörungen wird in der logopädischen Therapie versucht, durch aktive Übungen die Sprach- und Sprechfähigkeit zu verbessern. Das Ziel ist, die Verständigungsmöglichkeiten, so gut es geht, wiederherzustellen, um die aktive Teilhabe am Leben und die Lebensqualität zu verbessern.
In der Neuropsychologie können durch spezifische Testverfahren kognitive Einschränkungen erfasst und bewertet werden.
Dies ist ein wichtiger Bestandteil bei der Diagnose einer Demenz und dient als Grundlage für einen speziell auf den Patienten zugeschnittenen Therapie-Ansatz.
Ein weiterer Schwerpunkt der Neuropsychologie ist die Erfassung und therapeutische Unterstützung von Depressionen, Angst und Krankheitsbewältigungen.
Unser Sozialdienst hilft Ihnen vom ersten Tag des Aufenthaltes an bei:
Mehr dazu finden Sie hier:
Die Seelsorge gehört zum Auftrag einer diakonischen Kirche. Ist der Körper krank, so leidet auch die Seele. Der Mensch in seiner Ganzheitlichkeit leidet. So treten auch existentielle und religiöse Fragen auf. Das Interesse an Religiosität ist spürbar. Die Seelsorge in der Akutgeriatrie ist herausgefordert, die christliche Botschaft in eine angemessene, verstehbare Sprache zu fassen und in Gebet und Sakramenten zu vollziehen. Die Seelsorge steht im Dialog mit dem Behandlungsteam im Krankenhaus. In Kooperation mit anderen Disziplinen bringt die Seelsorge die heilende Kraft des christlichen Glaubens zur Sprache und leistet somit einen kompetenten Beitrag in der Begleitung von Patienten/innen.
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Die Akutgeriatrie ist ein Teil der Altersmedizin und stellt eine spezialisierte Versorgungsstruktur für ältere sowie hochbetagte Patienten im Krankenhaus dar. In einer Akutgeriatrie behandeln wir nicht nur die akute Erkrankung, sondern führen gleichzeitig Reha- Maßnahmen durch.
Der Organismus des älteren Menschen unterscheidet sich ganz wesentlich von dem der Jüngeren. Eine Erkrankung führt bei geriatrischen Patienten häufig zu Folgeproblemen und Komplikationen und hat oftmals einen Einbruch der Mobilität und Selbsthilfefähigkeit zur Folge. Auch der Heilungsprozess verläuft oftmals anders und oft verzögert. Die Akutgeriatrie versucht mit ihrem speziellen Behandlungskonzept dies Allem gerecht zu werden. Ziel der Akutgeriatrie ist es, die Selbsthilfefähigkeit des Patienten zu stärken und dadurch seine Unabhängigkeit zu fördern.
Wir behandeln ältere Patienten ab 70, welche zahlreiche Erkrankungen gleichzeitig aufweisen sowie hochbetagte Patienten.
Vorteile einer Akutgeriatrie sind,
Klinik für Akutgeriatrie
Klinik für Akutgeriatrie
Klinik für Akutgeriatrie
Dr. Sebastian Mühle | Chefarzt
Dr. Nushin Utmishi-Mühle | Ltd. Oberärztin
Dr. Hea Sook Lee | Oberärztin
Sekretariat
Valentina Wörle
Telefon 0881 188-8375
Telefax 0881 188-4632
Geriatrie
Umfang: 18 Monate
Informationen zum Nachhören