HERZKATHETER-UNTERSUCHUNG

HERZKATHETER-UNTERSUCHUNG.
FRAGEN UND ANTWORTEN:

• Was ist ein Herzkatheter?

  Der Herzkatheter-Eingriff gehört zu den wichtigsten Grundlagen für die Behandlung von Herzkrankheiten, deren Untersuchung und der Diagnostik:
  
  

  1. Einfach ausgedrückt: werden bei der Untersuchung dünne Schläuche über große Blutgefäße bis zum Herzen geschoben. Sind Blutgefäße stark verengt, wird in den Katheter noch ein dünner Draht eingeführt. Dieser vereinfacht das Führen der Schläuche.
     
     
  2. Da alle Blutgefäße miteinander verbunden sind, ist dieses minimalinvasive Verfahren möglich. Minimalinvasive Eingriffe beschreiben Operationen, bei denen der Körper kleinstmöglich verletzt wird. Das ermöglicht eine geringe Belastung des Körpers und eine schnelle Genesung.

   

• Was passiert bei der Untersuchung?

  Früher wurden Herzkatheteruntersuchungen vor allem über die Leistenarterie vorgenommen. Das Team um Prof. Dr. Andreas Knez legt einen Schwerpunkt auf die Untersuchung über die Handgelenksarterie (A. radialis). Diese Vorgehensweise erspart dem Patienten die sonst nötige, mehrstündige Bettruhe nach der Untersuchung und reduziert massiv das Nachblutungsrisiko. Das Krankenhaus Weilheim führt mittlerweile 80% aller Herzkatheteruntersuchungen über die Handgelenksarterie durch.

  Herzkatheteruntersuchungen werden in Katheterlaboren durchgeführt. Die Untersuchung selbst dauert in der Regel etwa 30 Minuten. Werden Verengungen entdeckt oder sind Messungen und Gewebeproben notwendig, kann die Untersuchung entsprechend länger dauern. Das gilt auch, wenn Stents angebracht werden müssen oder andere Behandlungen notwendig sind.

  Vor einer Herzkatheteruntersuchung dürfen Patienten etwa sechs Stunden vorher nichts mehr essen. Die Einstichstelle für den Katheter wird rasiert und örtlich betäubt. Es findet dabei keine Vollnarkose statt. Generell besteht aber die Möglichkeit, ein Beruhigungsmittel zu erhalten und somit während der Behandlung zu schlafen.

  Bei Beginn der Untersuchung punktiert der behandelnde Arzt das Gefäß und schiebt den Katheter bis zum Herzen. Der Vorgang ist nicht schmerzhaft, da die Innenwände der Gefäße nicht schmerzempfindlich sind. Wie Prof. Dr. Knez erklärt, können Patienten die Katheteruntersuchung permanent auf einem Bildschirm mitverfolgen. Der behandelnde Arzt erklärt dabei genau, was getan wird und warum. Was dabei für den Patienten zu wissen wichtig ist:
  
  

  • Nur bei der Aufweitung eines verengten Gefäßes kann vorübergehender Schmerz auftreten.
    
    
  • Damit die einzelnen Gefäße und Herzkammern sichtbar werden, spritzt der Arzt ein Kontrastmittel über den Katheter. Dieser Vorgang löst bei manchen Patienten ein Wärmegefühl aus.
    
    
  • Während der Untersuchung lassen sich die Vorgänge auf einem Monitor visualisieren.
    
    
  • Wenn die Untersuchung abgeschlossen ist, wird die Einstichstelle mit einem Druckverband versorgt, damit keine Nachblutungen entstehen.

   

• Wann führt man sie durch?

  Eine diagnostische Herzkatheteruntersuchung sollte dann durchgeführt werden, wenn körperliche Beschwerden auf eine Herzerkrankung hindeuten:

  
  

  • Häufige Beschwerden sind Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und allgemeine Beklemmungsgefühle, vor allem in der Brust.
    
    
  • Auch beim Verdacht auf eine Funktionsstörung der Herzklappen sollte eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden.
    
    
  • Vor Herzoperationen werden mit einem Herzkatheter Veränderungen am Herzmuskel und an den Herzkranzgefäßen untersucht.
    
    
  • Liegt eine Herzmuskelentzündung vor, kann durch den Katheter auch eine Gewebeprobe entnommen werden.

   

• Welche Vorbereitungen sind nötig?

  Bei der Vorbereitung eines Herzkatheters muss der Arzt über alle Vorerkrankungen und Medikamente informiert werden, die Patienten zu sich nehmen. Hier spielen generell alle Medikamente eine Rolle, vor allem aber Gerinnungshemmer, Betablocker und Antidiabetika. Auch Allergien müssen bekannt sein. Krankheiten wie Diabetes und Entzündungen müssen dem Arzt ebenfalls mitgeteilt werden. Weitere Vorbereitungen sind:
  
  

  • Vor der Behandlung wird ein EKG durchgeführt und eine allgemeine Blutdruckmessung.
    
    
  • Auch eine Blutuntersuchung findet statt. Hierbei wird zum Beispiel die Blutgerinnung getestet sowie die Werte der Nieren und Schilddrüsen.
    
    
  • Abhängig von den Behandlungen, die durchgeführt werden, sind vor der Herzkatheteruntersuchung noch Untersuchungen der Lunge oder eine Ultraschallbehandlung sinnvoll.
    
    
  • Bei einer Echokardiografie wird vor der Herzkatheteruntersuchung eine Ultraschalluntersuchung des Herzens vorgenommen. Diese Art der Untersuchungen sollten auch in der Nachsorge regelmäßig durchgeführt werden.
    
    

• Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt?

  Die Dauer des Krankenhausaufenthalts hängt davon ab, welche Behandlungen im Rahmen der Herzkatheteruntersuchung durchgeführt wurden. Werden Stents angebracht, dauern Behandlung und Nachbehandlung etwas länger. Das gilt auch für den Krankenhausaufenthalt.

  Gerade hier zeigt sich, dass die Auswahl der richtigen Klinik besonders wichtig ist. Die Klinik für Innere Medizin Weilheim verfügt über 62 Betten einschließlich einer nicht-invasiven Überwachungseinheit mit vier Monitorplätzen. Eine interdisziplinäre, rund um die Uhr besetzte Notaufnahme gewährleistet Patienten durchgehend ärztliche Hilfe und Versorgung.

  Die interdisziplinäre Intensivstation wird in Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin betrieben. Pro Jahr werden im Krankenhaus Weilheim-Schongau 3.400 stationäre internistische Patienten und 1.200 ambulante internistische Notfallpatienten behandelt.
  
  

  • Nach der Untersuchung muss der Patient zur Sicherheit etwa fünf Stunden in der Klinik verbleiben.
    
    
  • Wenn der Katheter über die Leiste eingeführt wurde, ist es notwendig, dass Patienten einige Stunden liegen bleiben.
    
    
  • Werden Stents eingebracht, ist eine Nachbeobachtung von zwei bis drei Tagen notwendig.
    
    
  • Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sollten sich Patienten einige Tage zu Hause schonen und keinen körperlichen Arbeiten nachgehen.
    
    

• Welche Risiken hat die Untersuchung?

  Eine Herzkatheteruntersuchung ist minimalinvasiv, der Körper wird dabei so wenig wie möglich belastet. Allerdings muss bei Eingriffen immer mit einem gewissen Risiko gerechnet werden. Bei ungefähr einem Prozent der Patienten kann es zu Komplikationen kommen:
  
  

  • Dabei kann es sich um Blutungen oder Blutergüsse handeln, die rund um die Einstichstelle auftreten können.
    
    
  • Auch Allergien gegen das Kontrastmittel können auftreten. Diese können von Juckreiz, Schwellungen, bis hin zu Kreislaufschocks führen.
    
    
  • Durch die Behandlung kann es vorübergehend zu Herzrhythmusstörungen kommen.
    
    
  • Auch ein Herzinfarkt oder Schlaganfall können auftreten.

  
  Die Risiken steigen, wenn bereits Vorerkrankungen vorliegen und das Herz schon beeinträchtigt ist. Der behandelnde Arzt klärt vor der Behandlung umfassend über die jeweiligen Risiken auf. Erst nach der Unterzeichnung einer Einverständniserklärung darf die Untersuchung durchgeführt werden.

   

• Was muss ich bei der Nachsorge beachten?

  Wichtig ist, dass Patienten bei der Nachsorge ihren Körper beobachten und unklare Symptome dem Arzt melden:
  
  

  • Unmittelbar nach der Untersuchung sollten sich Patienten schonen und sich keinesfalls körperlich belasten.
    
    
  • In vielen Fällen ist nach einer Herzkatheteruntersuchung keine weitere notwendig. Allerdings sollte routinemäßig, zum Beispiel einmal im Jahr oder halbjährlich, ein Belastungs-EKG durchgeführt werden.
    
    
  • Auch eine regelmäßige Ultraschall-Untersuchung des Herzens ist sinnvoll. Treten die typischen Symptome einer Herzkrankheit auf, sollten Patienten schnellstmöglich Ihren Herzspezialisten aufsuchen.