Ausbildungen in der Pflege sind vielfältiger und lukrativer geworden. Sie sind Sinn stiftend und zukunftsträchtig. Pflegeberufe sind systemrelevant und haben in Zeiten von Corona dramatisch in der öffentlichen Wahrnehmung eine Aufwertung erfahren.

Diese Entwicklung fällt in eine Zeit, in der gerade die dreijährige Ausbildung in eine generalistische Ausbildung ab dem 1.9.2020 geändert wurde. Die neue Ausbildung befähigt zur Pflege von Menschen in allen Bereichen. Hier werden die Grundlagen gelegt für Pflege von Patienten auf Station im Krankenhaus, Kinder- oder Altenpflege und spätere Spezialisierungen. „Wir hatten im vergangenen Jahr Glück“, erläutert Schulleiter Bernhard Bölt, „ als wir im Sommerloch von Corona die Examen bei den Schülerinnen und Schülern der Pflegefachhilfe und den Gesundheits- und Krankenpflegern und -innen regulär abhalten konnten. Dann folgte zum 1.8.2020 der Start der neuen Klasse in der Pflegefachhilfe und zum 1. September die neue generalistische Ausbildung. Es war ein Kraftakt für uns alle“. Für die Schule bedeutete dies: Neue Ausbildungsinhalte, neuer Lehrplan, neue Lehrkräfte, neue Räumlichkeiten und zusätzlich startete die neue Ausbildung zum Pflegefachmann/-frau mit einem zweiten Kurs d.h. nicht mit 20 sondern 40 Auszubildenden.

Corona hatte im Frühjahr 2020 starke Auswirkungen auf den Schulbetrieb und jetzt seit dem Herbst wieder. Von einem Tag auf den anderen wurde der Präsenzunterricht eingestellt und auf Distanzunterricht umgestellt. „Für die Schülerinnen und Schüler war das ungewohnt, sie brauchen viel Führung und Struktur, Disziplin und Selbstorganisation“, sagt Bernhard Bölt, „das lernen sie jetzt. Eigenverantwortlichkeit, Kreativität und Durchhalten sind in Coronazeiten gefragt“. Distanzunterricht ist Frontalunterricht und methodisch eingeschränkt, er ist nicht so flexibel und persönlich, Stimmungen können nicht gut wahrgenommen werden, Rückmeldungen sind reduzierter. Die Lehrkräfte kompensieren die Schwächen des Distanzunterrichtes durch vermehrte Telefonate oder mails, verteilen Arbeitsaufträge, üben die Betreuungsfunktion anders aus.

Für die Schülerinnen und Schüler, die derzeit überlegen, welche Ausbildung sie anstreben sollen, ist es auch nicht einfach, denn Informationen gibt es nicht mehr live auf Ausbildungsmessen oder an Tagen der offenen Tür, wo Unternehmen sich vorstellen und ihre Ausbildungsstätten vorzeigen. Da ist Bernhard Bölt dankbar, „dass sich zu 80 Prozent der Auszubildenden über Mundpropaganda anmelden und ca. 20 Prozent über das Internet zu der Pflegeschule in Schongau finden und nach ihrer Ausbildung gerne bleiben wollen und auch übernommen werden“. Für den Landkreis Weilheim-Schongau ist es wichtig und existenzsichernd für seine Krankenhäuser eine eigene Pflegeschule zu haben, um den Nachwuchs auszubilden.

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