Die Medizinische Klinik II für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie am Krankenhaus Weilheim hat ein innovatives diagnostisches Verfahren zur Einschätzung von Risiken bei Lebererkrankungen neu etabliert: Die endosonographische Portaldruckmessung. Das Verfahren wurde Ende November erstmals erfolgreich angewendet. Damit gehört das Krankenhaus zu den ersten Einrichtungen in Deutschland, die diese Methode regulär einsetzen.
Die endosonographische Portaldruckmessung ermöglicht eine direkte und hochpräzise Erfassung des Drucks im portalen Venensystem von Patienten. Ein erhöhter Portaldruck gilt als zentraler Risikofaktor für Komplikationen bei chronischen Lebererkrankungen, die mit einem erheblichen Blutungsrisiko verbunden sind. Darunter: Aszites, also die krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum, oder Krampfadern der Speiseröhre.
Bislang war eine solche Messung meist nur über komplexe, kathetergestützte Eingriffe möglich. Die nun etablierte endoskopische Technik erlaubt eine schonende und zugleich sehr genaue Diagnostik, die für Patienten gut verträglich ist und daher auch gut zur Überwachung laufender Therapien genutzt werden kann.
„Die Einführung dieser Methode unterstreicht die wachsende Bedeutung unserer Klinik als Einrichtung, die weit über die Landkreisgrenzen hinaus für ihre besondere Expertise in der Behandlung von Lebererkrankungen wahrgenommen wird“, betont Dr. Jochen Dresel, Chefarzt der Medizinischen Klinik II für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie. Er ergänzt: „Die neue Untersuchungsmethode gibt uns die Möglichkeit, Risiken früher und deutlich präziser zu erkennen und Behandlungswege noch individueller zu gestalten – ein Angebot, das in dieser Form außerhalb der Universitätsmedizin sehr selten ist.“
Mit dem neuen Verfahren stärkt die Medizinische Klinik II ihre Rolle als Einrichtung, die in besonderem Maße auf die Versorgung von Patienten mit Lebererkrankungen spezialisiert ist. Das Team um Dr. Dresel freut sich, diese anspruchsvolle Diagnostik ab sofort standardmäßig anbieten zu können, und damit die medizinische Versorgung der Region weiter zu bereichern.
Dr. Andreas Benesic, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik II für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, macht deutlich: „Die endosonographische Portaldruckmessung bringt eine diagnostische Genauigkeit mit sich, die für die Versorgung von Menschen mit Leberzirrhose und fortgeschrittener Fibrose ein großer Gewinn ist. Sie verbessert unsere Möglichkeiten, Therapien zu steuern und den Krankheitsverlauf engmaschig zu begleiten.“
