Heute beginnt an der Berufsfachschule für Pflege, kurz BFS, in Schongau eine Initiative mit Zukunft: Die erste reine Integrationsklasse startet mit 20 Azubis aus dem Ausland. Die jungen Menschen kommen aus Ländern wie etwa Marokko, Indien und Ecuador und wollen in Deutschland eine Ausbildung zur Generalistischen Pflegefachkraft machen. Die Krankenhaus GmbH ist mit diesem Modellprojekt Pionier im Oberland und setzt neue Maßstäbe in der Fachkräftegewinnung und -integration.
„Mit der Integrationsklasse leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Pflegenotstands in Deutschland“, betont Thomas Lippmann, Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau. Der Anteil ausländischer Pflegekräfte steigt kontinuierlich. Laut einer Studie der Bundesagentur für Arbeit kamen 2024 bereits 18 Prozent der Pflegekräfte in Deutschland aus dem Ausland. Lippmann: „Ohne diese Fachkräfte wäre die Versorgung vielerorts nicht mehr gewährleistet. Dies gilt auch für unsere Region.“
Die Generalistik-Ausbildung dauert drei Jahre und fasst die ehemaligen Ausbildungen in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege zu einer einheitlichen Berufsqualifikation zusammen. Sie erfolgt in enger Verzahnung von Theorie und Praxis. Der schulische Teil findet an der Berufsfachschule für Pflege in Schongau statt, die praktische Ausbildung erfolgt auf den Stationen des Krankenhauses Weilheim sowie des Medizinischen Zentrums SOGESUND in Schongau; außerdem bei diversen Kooperationspartnern der Region, zum Beispiel in Altenheimen oder bei ambulanten Pflegediensten. „Diese enge Verbindung zwischen Schule und Beruf gewährleistet eine praxisnahe und qualitativ hochwertige Ausbildung“, erklärt Christoph Schmittfull, Stellvertretender Schulleiter der BFS.
Um die jungen Frauen und Männer aus dem Ausland optimal auf die Zukunft vorzubereiten, werden sie umfassend betreut. So können die Azubis zusätzlich zum regulären Unterricht ab Dezember freiwillig einen Deutschkurs besuchen. Zudem haben sie zwei Ansprechpartner im Unterricht: Eine Lehrkraft sowie eine Praxisanleiterin als Unterrichtsassistentin. Diese kümmert sich speziell um den Abbau möglicher sprachlicher und interkultureller Barrieren, während die Lehrkraft unterrichtet.
Darüber hinaus haben die Nachwuchskräfte den Integrationsbeauftragten der Krankenhaus GmbH an ihrer Seite. Dieser begleitet sie regelmäßig zu Behörden wie dem Einwohnermeldeamt oder zur Bank, um die Eingewöhnung in den Alltag zu erleichtern. Schmittfull macht deutlich: „Wir möchten, dass sich unsere Auszubildenden hier nicht nur als Lernende, sondern vor allem auch als Teil unserer Gemeinschaft fühlen.“