Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang | Chefarzt
„Ein älterer Mensch hat die bestmögliche individuelle Behandlung und Rehabilitation verdient.“
Dr. Sebastian Mühle | Chefarzt Geriatrische Rehabilitation
Die Geriatrische Rehabilitation am Standort Schongau besteht seit 1998. Pro Jahr werden rund 500 geriatrische Patienten von einem multiprofessionellen Team unter der Leitung von Chefarzt Dr. Sebastian Mühle betreut.
Die Schongauer Geriatrie verfügt über 29 Betten und einen eigenen Therapie-Pavillon mit angeschlossenem Garten. Seit April 2015 ist die Geriatrische Rehabiliation Teil des Zentrums für Altersmedizin der Klinik Schongau.
Ein geriatrischer Patient ist meist über 65 Jahre alt, hat ein hohes Risiko für Gebrechlichkeit und mehrere Erkrankungen gleichzeitig. In der Fachsprache spricht man von Multimorbidität.
Solch ein multimorbider Patient hat Anspruch auf Rehabilitation, wenn Rehabilitationsbedürftigkeit, Rehabilitationsfähigkeit, Rehabilitationswilligkeit und eine positive Rehabilitationsprognose ärztlich bestätigt werden. Voraussetzung ist, dass Patienten soweit stabil und belastbar sind, um aktiv an den rehabilitativen Therapien teilzunehmen.
Zu den Behandlungsschwerpunkten der Geriatrischen Rehabiliation Schongau gehören:
Unsere Pflege sichert eine professionelle Vorgehensweise im beruflichen Handeln. Professionelle Krankenpflege bietet dem betroffenen Menschen und seinen Bezugspersonen in seinen physischen, psychischen, sozialen und geistigen Bedürfnissen diejenige Unterstützung an, die zur Erhaltung seines Wohlbefindens und/oder zur teilweisen Wiederherstellung seiner Gesundheit und seines individuellen Gleichgewichts benötigt wird.
Zurück ins Leben. Wir begleiten unsere Patienten in den drei Wochen, wo sie bei uns sind, mit großer Anteilnahme, menschlicher Wärme und aktivierender Pflege. Wir sind mit ihnen auf dem Weg in ein wieder selbstbestimmtes Leben.
Einzeltherapien:
Gruppentherapien:
Einzeltherapien:
Gruppentherapien:
Zu Beginn der Aufnahme findet eine ärztliche Aufnahmeuntersuchung statt. Dabei werden unterschiedliche Tests (Geriatrisches Assessment) durchgeführt. Aus der Aufnahmeuntersuchung heraus wird in Absprache mit dem Team ein Rehabiliationsplan für jeden Patienten erstellt.
Lachs-Index
Ist der Patient ein typischer geriatrischer Patient? Bestehen viele Einschränkungen gleichzeitig?
Timed up and go Test
Wie lange benötigt der Proband für folgende Aufgabe: Ausgehend vom Sitzen auf einem Stuhl mit Armlehne. Aufstehen, mit normalem und sicherem Gang bis zu einer Linie (auf dem Boden) in drei Meter Entfernung laufen, sich dort umdrehen, wieder zurück zum Stuhl gehen und in die Ausgangsposition hinsetzen.
Tinetti-Test
Die Aufgabe enthält einen Balancetest und eine Gehprobe.
Barthel Index
Essen und Trinken, Baden/Duschen, Körperpflege, An- und Ausziehen, Stuhlkontrolle, Harnkontrolle, Benutzung der Toilette, Bett- /Stuhltransfer, Mobilität (selbstständiges Gehen bzw. Fahren mit Rollstuhl), Treppensteigen.
Mini Mental State Examination und DEMTECT
Getestet wird u.a. die zeitliche und räumliche Orientierung, Merk- und Erinnerungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Sprache und Sprachverständnis, außerdem Lesen, Schreiben, Zeichnen und Rechnen, intellektuelle Flexibilität und Aufmerksamkeit.
Geriatric Depression Scale
Sie erhalten 15 persönliche Fragen zum subjektiven Erleben der aktuellen Lebenslage.
Damit sich Patienten und Angehörige einen Eindruck von dem Aufenthalt bei uns machen können, stellen wir anhand des Patienten Herrn Mayer beispielhaft dar, wie der Weg in die Reha und der Aufenthalt bei uns ist:
Herr Mayer ist Witwer, 80 Jahre alt und hat seit vielen Jahre Diabetes und Bluthochdruck. Hinzu kommt ein altersbedingter Gelenkverschleiß. Vor einigen Wochen ist er morgens in seiner Wohnung gestürzt und hat sich dabei den Oberschenkelhals gebrochen. Mit dem Notarztwagen kam er ins nächstgelegene Krankenhaus. Dort wurde er operiert und konnte schon recht bald mit der Frührehabilitation beginnen.
Beantragung der Reha
Bereits wenige Tage nach seiner Operation kam eine Mitarbeiterin des Sozialdienstes zu Herrn Mayer und bot ihm an, eine Reha für ihn zu beantragen. Herr Mayer hatte schon von seinem behandelnden Arzt gehört, dass es sinnvoll wäre, im Anschluss an den Aufenthalt in der Akutklinik einige Wochen in die stationäre Reha zu gehen. Denn dort könne Herr Mayer unter Aufsicht und in Ruhe wieder Sicherheit auf beiden Beinen erlangen, um in seine Wohnung zurückzukehren. Der Arzt hatte ihm die Geriatrische Rehabilitation empfohlen, denn diese sei spezialisiert auf Patienten seines Alters.
Sein Rehaziel
Nach zehn Tagen war es dann soweit. Vom Akutkrankenhaus wechselte Herr Mayer in die Geriatrische Rehabilitation. Herr Mayer war mittlerweile in der Lage eine kurze Strecke auf Krücken zurückzulegen. Er hatte sich auch vom ersten Schock erholt, den der Sturz mit sich gebracht hatte. In der ersten Woche im Krankenhaus ging es ihm nicht so gut. Er machte sich viele Gedanken, ob er wieder in seine Wohnung zurückkehren könnte. Die Dame vom Sozialdienst hatte ihm Mut gemacht und darauf hingewiesen, dass in der Geriatrischen Rehabilitation gerade darauf hingearbeitet wird. Er war also motiviert, die dreiwöchige Reha zu absolvieren. Es ging schließlich darum, den Alltag wieder zu Hause zu meistern.
Zu Beginn ein paar Tests
In der Geriatrie angekommen, bezog Herr Mayer sein Zimmer. Gleich am ersten Tag führten die Ärzte und Therapeuten ein sogenanntes Geriatrisches Assessment mit Herrn Mayer durch. Ziel war, sich ein umfassendes Bild von seinem Gesundheitszustand, seinen kognitiven Fähigkeiten, seinem sozialen Umfeld sowie seiner allgemeinen Stimmungslage zu machen. Herr Mayer beantwortete also Fragen zu seiner aktuellen Lebenslage, machte Tests zur räumlichen und zeitlichen Orientierung, berichtete von seinen bestehenden chronischen Erkrankungen und den Medikamenten, die er täglich zu sich nimmt und führte unter anderem vor, wie gut er sich auf Krücken schon fortbewegen konnte.
Einzel- und Gruppentherapien
Das Team erstellte daraufhin für Herrn Mayer einen individuellen Rehabilitationsplan, der sich aus Einzeltherapien und Gruppentherapien zusammensetzte. Dabei handelte es sich beispielsweise um physiotherapeutische Angebote, die ihn weiter in seiner Mobilität fördern sollten. Auf dem Stundenplan standen aber auch Angebote aus der Ergotherapie. Hierzu zählten beispielsweise ein alltagsorientiertes Training und die Wohnraumberatung. Besonders gefielen ihm Gruppenangebote. Es gab schließlich genügend Mitpatienten, die in einer ähnlichen Situation wie er waren. Zeit zum Austausch gab es vor allem zu den Essenszeiten. Gegessen wurde im Speisesaal. An dem einen oder anderen Tag während seines dreiwöchigen Aufenthaltes, war es Herrn Mayer aber auch mal danach, auf dem Zimmer zu essen und nebenbei sein Fernsehprogramm zu verfolgen. Das war auch kein Problem, denn es war den Patienten freigestellt, wo sie ihre Mahlzeiten einnehmen wollten.
Auf dem Weg nach Hause
Als die drei Wochen zur Neige gingen, hatte Herr Mayer viel gelernt. Vor allem die Tipps aus der Sturzprävention wollte er in seiner Wohnung umsetzen. Apropos seine Wohnung: in die konnte er jetzt nach insgesamt fünf Wochen Krankenhausaufenthalt – zwei Wochen Akuthaus, drei Wochen Reha – wieder zurückkehren. Auch über seine anderen Erkrankungen hatte er viel Neues erfahren, u.a. dass sich nicht alle Medikamente, die er nahm, miteinander vertrugen. Die Ärzte hatten ihm daher einen neuen Medikamentenplan erarbeitet, der gut funktionierte. Und natürlich galt es, den Kontakt zu einigen seiner Mitpatienten zu halten, um sich weiter auszutauschen. Mal sehen – in ein paar Wochen, wenn er sich wieder in seiner Wohnung „eingelebt“ hatte, würde er einem Mitpatienten vielleicht einen Besuch abstatten. Mit der Bahn war es ja nicht so weit.
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Dr. Sebastian Mühle
Chefarzt Geriatrische Rehabilitation
Marie-Eberth-Str. 6
86956 Schongau
Friederike Fuchs, Gertrud Kainzmeier
Telefon 08861 215-7339
Telefax 08861 215-335
Geriatrie
Umfang: 18 Monate
Innere Medizin (Allgemeinmedizin)
Umfang: 6 Monate
Geriatrische Rehabilitation
Unsere Klinik für Geriatrische Rehabilitation ist nach QMS Reha (von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation akkreditiertes System) und freiwillig nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.
Die Klinik für Geriatrische Rehabilitation nimmt seit 2011 am Qualitätssicherungsprogramm der AFGiB (GIBDAT) teil. Hier werden spezifische geriatrische Qualitätskennzahlen erfasst und mit anderen Geriatrien verglichen. Unsere Abteilung schneidet hier sehr gut ab.